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ein kulinarisch,lukullischer Blog von Patrick Eyrich für Rheinhessen und r.o.w. ...
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Samstag, 25. Mai 2013

4 Stunden 10 Gänge - Sunday Favourites im Favorite Restaurant, Mainz


Zum 3. Mal sind wir nun im Restaurant Favorite in Mainz, diesmal um mit Freunden die kulinarischen Werke von Sternekoch Tim Meierhans und seinem Team zu genießen.

Unter dem Motto "Sunday Favourites" serviert das Favorite Restaurant Sonntags ein 10 gängiges Überraschungsmenü und zu jedem Gang wird ein korrespondierender Wein kredenzt. Auch diesmal sind wir gespannt was uns erwartet.

Wir werden wie immer freundlich begrüßt und erhalten heute einen Tisch direkt am Fenster mit Ausblick auf den Rhein und den Dom.  Nach kurzer Wartezeit wird uns schon ein erstes Amuse Geuele serviert.
 
Amuse Geuele , Teil 1
Für Zwischendurch erhalten wir neben verschiedenen frischen Brotsorten auch Gemüsechips mit zweierlei Dips.

 
Gemüsechips mit zweierlei Dips














Danach folgt Teil 2 der Amuse Geueles, diesmal als warme Variante.

Amuse Geuele, Teil 2
















In der Zwischenzeit serviert uns Sommelier Christoph Hons ein 2010 Riesling Grünlack vom Schloß Johannisberg, Rheingau zum 1. Gang:

Elsässer Gänsestopfleber
Als Gateau
Zartbitterschokolade, Himbeere, Brioche

Schlag auf Schlag geht es weiter und schon wird das 2. Glas Wein eingeschenkt, diesmal ein 2012 Sauvignon Blanc von Anette Closheim, Nahe. Dazu serviert wird

Törtchen von Rotlachs
Weißes Tomatenmouse, dreierlei Basilikum


Gespannt warten wir auf den 3. Gang. Wie immer  füllt sich zuerst das Glas Wein. Diesmal wurde passend zu Süppchen ein 2012 Riesling Qvinterra feinherb, vom Weingut Kühling-Gillot, aus der direkten Nachbarschaft ausgesucht.

Sellerieschaumsuppe
Strudel vom Maibock
 

Nach diesem leckeren Gang und einer kleinen Verschnaufpause füllte sich unser Weinglas diesmal mit einem 2012 Chardonnay von 2 jungen Winzern aus Rheinhessen, vom Weingut Knewitz. Dazu zauberte die Küchencrew was aus den Gewässern dieser Welt

Gelbschwanzmakrele
Gurke,Brunnenkresse,Kartoffelstampf
 

Weiter geht es in dieser Kombination Fisch/Chardonnay. Diesmal gibt es einen 2008 Chardonnay, Kollwentz aus dem Burgenland. Aus der Küche kommt

Bretonischer Steinbutt
Spargel,Cardoncelli Pilze,Schnittlauchsud 

Die Hälfte der Gänge ist geschafft, wir sind so langsam gesättigt, die Sonne geht langsam hinter dem Dom unter und wir sind voller Erwartung was uns die 2 Hälfte erwartet.

Die Weinfarbe wechselt von weiß auf rot: 2010 Quatre Terriors, Chinon,Loire
Die Küche verlässt die Weltmeere und wechselt in die Lüfte

Brust und Keule vom Perlhuhn
Aprikose,Finther Stangenspargel,Gnocchis

Als nächster Gang folgt der kulinarischer Höhepunkt und ein wirklicher Augenschmaus.
Auch der flüssige Begleiter ein Château Lafleur Gazin Pomerol AOC - 2008 ist ein weiterer Höhepunkt, der hervorragend dazu passt.

Kanadisches Roastbeef
Mais in Variationen,Ochsenmark
Die darauf folgende Käseauswahl beruhigt unsere Mägen und wir bleiben beim Rotwein des letzen Ganges. Bei der Käseauswahl freue ich mich auf den "Facebookkäse", den Le Vigneron du marche truffes , der auf der  Facebookseite der Restaurants schon vorgestellt wurde und mir den Mund wässrig machte.

Danach führt uns diese kulinarische Reise in die Welt der Desserts und zu einem 2010 Rosalack vom Schloss Johannisberg wird uns der vorletzte Gang serviert

Zitronenbisquit
Rhabarber, Joghurt
Abschließend folgt ein letzter Dessertgang, den wir mit einem 12 Jahre alten PX Sherry von William & Humbert, Jerez de la Frontaira genießen.

Milchschokoladenschnitte
Passionsfruchteis
 
Auch diesmal waren wir von den Kompositionen, die von der Küchencrew um den Chef de Cuisine Tim Meierhans kreiert wurden, begeistert. Immer wieder eine wundervolle Bereicherung sind auch die Ausführungen vom Sommelier Christoph Hons zu den ausgewählten Weinen.

Bei den Gängen habe ich mich diesmal(wegen der großen Anzahl) auf kurze Beschreibungen beschränkt. Wer Näheres wissen will, dem kann ich nur den Besuch des Favorite empfehlen ;-)

Alles in Allem war es ein wunderschöner Abend im Restaurant Favorite, den wir gerne wiederholen werden.



Samstag, 11. Mai 2013

Kochkurs bei ThomasMacyszyn - Second Edition

So wie in meinem Blogeintrag angekündigt, habe ich mir nun den zweiten Kochkurs im Navette gegönnt.
Diesmal war auch Corinna als Gast dabei und durfte das von uns zubreitete Menü genießen.

Passend zur Jahreszeit stand das Menü unter dem Motto Spargel und Erdbeere. Bedingt durch das schlechte Wetter musste Thomas Macyszyn ein wenig umplanen und so wurden die Erdbeeren von der Zutatenliste kurzfristig gestrichen und durch Rhabarber erstetzt.

Folgende Menüfolge stand auf dem Plan:


GarnelenWanTan mit 
Currymayonaise und 
gebratenem grünem Spargel an Sojavinaigrette

*
Filet vom Steinbeisser mit weissem Spargel,
Beurre Blanc mit Creme Fraiche,
Morcheln und Grillkartoffel

*
Eingelegter Rhabarber mit
Joghurtmousse
Pistazienblätterteig und Spargeleis


Gestärkt durch ein Gläschen Champagner ging es dann ans Werk. Der Chef de Cuisine erklärte wieder in gewohnter Weise die einzelnen Zubreitungsschritte, gab uns verschiedene Tipps und Tricks und entführte uns in die Welt der Aromen. 

Nachdem wir alles vorbereitet haben und die Gäste eingetroffen waren, ging es an das Anrichten und Verköstigen der verschiedenen Speisen. Sehr schön konnte man, bedingt durch die verschiedenen Zubereitungsarten, die unterschiedlichen Geschmacksnuancen des Spargels erleben, sei es als Spargeleis oder als marinierter Spargel. Insbsondere der direkte Vergleich von gekochtem und gebratenem weißen Spargel im Hauptgang war interessant. Meine Schlußvolgerung daraus: Spargel werde ich un Zukunft meist nur anbraten und nicht mehr kochen (außer es steht eine Spargelsuppe an).




Montag, 18. Februar 2013

Kaupers Kapellenhof - Warum in die Ferne schweifen. Sieh, das Gute liegt so nah.


Nicht unweit von unserem  Zuhause, liegt der Kaupers Kapellenhof,  seit 2011 Besitzer eines Michelin Sternes, sowie 15 Gault Millau Punkten. Als Tippgeber hatte ich nun die Möglichkeit, im Rahmen eines Geschäftsessens, ein 5- Gänge Menü in diesem Gourmetrestaurant zu genießen.   
Wir wurden sehr freundlich von der Hausherrin Nora Breyer in dem schön restaurierten Fachwerk empfangen. Wir fühlten uns auf Anhieb sehr wohl, was an der herzlichen Gastfreundschaft und dem heimeligen Ambiente lag. Der Gastraum ist mit einigen wenigen Tischen bestückt und bietet  daher großzügige Platzverhältnisse für 12 Personen.  Eine große Loungecouch, die zum Verweilen einlädt, viel Holz und eine warme Beleuchtung verstärken den privaten Charakter. Hier zeigen sich die (ungeahnten) Talente von Nora Breyer, die nicht nur eine gastronomische Ausbildung durchlaufen hat, sondern auch das Schreinerhandwerk beherrscht. 

Als Aperitif wurde uns ein   
Pinot Blanc de Noir Prestige Brut, Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim 
empfohlen. Ein leckerer Einstieg für einen schönen Abend.

Nach dem Aperitif nahmen wir an unserem Tisch Platz und warteten gespannt auf den ersten Gang unseres Menüs. Als Weinbegleitung setzten wir die regionale Schiene fort und die Auswahl fiel auf
2011 Riesling Niersteiner Pettenthal, Weingut Schätzel , Nierstein

der uns als trocken angekündigt, aber eher feinherb mit intensiven fruchtigem Geschmack rüberkam.

Der 1. Gang "Geeister Kohl" wurde serviert, eine Komposition von verschiedenen hervorragenden Texturen und Aromen von Kohl: In Butter geschwenkte Rosenkohlblätter, sautiertem Grünkohl und mariniertem Kohlsalat. Für die Würze sorgte ein ausgelassener, krosser Ötztaler Bauernspeck und abgerundet wurde dieses Gericht mit Bröselschmelze. Hier zeigt sich, was man aus "einfachen" heimischen Zutaten alles so zaubern kann.















Als nächster Menüpunkt erwartete und ein handwarmer Bachsaibling. Auch diesmal mit verschiedenen heimischen Zutaten ( alte Sieglinde/Schwarzwurzel / Rogen / Kaltrauchauszug ) passend komponiert. Die Aromen eher unauffällig jedoch trotzdem sehr schön aufeinander abgestimmt. Hier darf man nicht vergessen, das von der Hausherrin angebotene "Tunken und Aufwischen des Tellers mit dem bereitgestellten Brot" durchzuführen, was dann zu einer kleinen Geschmackexplosion führt.

Bachsaibling
alte Sieglinde/Schwarzwurzel / Rogen / Kaltrauchauszug

Als erfrischender Zwischengang folgte ein Birnensorbet. Das Sorbet cremig, ohne störende kristalline Strukturen und sehr intensiv nach Birne schmeckend. Aromatisch wurde das Sorbet mit Ziegenfrischkäse und einem selbst hergestellten Honigessig ergänzt.

Geeiste Erfrischung
Birnensorbet/Ziegenfrischkäse/Honigessig


Freudig nahmen wir nun den Hauptgang in Empfang. Das "Schulter Scherzel" wurde behutsam 48 Stunden butterweich geschmort. Umrahmt wurde das Fleisch von knackigen Urrüben, Petersilien- und Maronencreme. Direkt am Tisch wurde die Schmorsoße angegossen, die sich wiederrum gerne vom dazu gereichten Brot aufsaugen lies. Auch hier waren die Teller bis auf den letzten Tropfen ratzeputz leer.

Als Weinbegleitung für diesen Gang wählten wir einen Rotwein mit leichter Barriquenote, einen

2010 Bechtheimer Schwarzriesling, Weingut Weinreich, Bechtheim.

Ochse
Schulter Scherzel / Urrüben / Petersilie / Maronenpilzcreme
Zum Nachtisch durfte zwischen einen süßen Dessert und einer Auswahl an Käse gewählt werden. Ich entschied mich für den mit Mandelcreme-Brulee gefüllten Zornheimer Paradiesapfel mit Apfelkernsorbet und Apfel-Marzipan Soße. Auch hier bestach das Sorbet wieder durch seine Cremigkeit und den intensiven Duft nach Apfel. Sehr stimmig war die Kombination des gefüllten Paradiesapfels mit der Mandelcreme-Brulee.

Zornheimer  Paradiesapfel
Bratapfel / Mandelcrème-Brûlée / Apfelkernsorbet/Apfel-Marzipan Soße



Aber auch die reichhaltige Auswahl an Kuh-, Ziegen- und Schafskäse von deutschen Bio- und Demeter- Erzeugern war voll des Lobes von jenen, die sich dafür entschieden haben.
Nora Breyer präsentierte die  Käseauswahl in der nun schon gewohnten offenen, erfrischenden Art und scheute sich auch nicht alle Einzelheiten, was die Reifung und Lagerung eines Milbenkäses betrifft, kund zu tun. 
Neben dem hervoragenden Essen, ist der exzellente Service in Gestalt von Frau Breyer hervorzuheben. Sie begleitete uns mit Witz und Charme durch den Abend und beantwortete nicht nur sehr souverän und freundlich unsere Fragen, sondern erzählte auch kleine Anekdoten zu den Gerichten und zu den Weinen und Weingütern.

Abschließend trat auch der Chef de Cuisine zu einem kleinen Plausch zu uns an den Tisch. Er gab uns einen Einblick in seine auf regionale Produkte basierende Küchenphilosophie, sowie in seinen beeindruckenden beruflichen Werdegang, in dem er in 9 Jahren sein Wissen und Können in 9 verschiedenen Sternerestaurants ausbaute und vertiefte.
Es war ein rundum schöner Abend und alle haben die Absicht den Kaupers Kapellenhof wieder zu besuchen,  um die herzliche Gastfreundschaft und die kreative Spitzenküche von Sebastian Kauper mit dem Schwerpunkt regionaler Produkte zu genießen.



Montag, 17. September 2012

14 Jahre später bei Urs Wilhelm im Schäfli, Altnau, CH

Seit 16 Jahren: 1 Michelin Stern
Gault Millau 2012: 15 Punkte

Vor ziemlich genau 14 Jahren hatte ich die Ehre hinter die Kulissen des Gourmetrestaurants von Urs Wilhelm zu blicken. 3 Tage lang hatte ich dort  "Küchendienst", bekam viele Tipps und Tricks, leckere Rezepte, wie die süchtig machende Salatsoße, beigebracht. Ich lernte die Gourmetküche und deren Köche zu schätzen. Diese Tage haben auch meine Kochleidenschaft geweckt und geprägt und schon seit langem hatte ich den Wunsch Urs Wilhelm wieder zu besuchen.

Nun endlich habe ich die Zeit gefunden die andere Seite der Küche von Urs Wilhelm richtig kennen zu lernen. Angekommen in der über 100 Jahre alten Jugendstilvilla wurden wir von Rita Wilhelm sehr herzlich begrüßt. Innen findet man kein durchdesigntes Restaurant, sondern viel mehr "Omas Wohnzimmer" mit einem herrlich nostalgischen Charme. So nahm ich auch auf einer kleinen Couch platz und versuchte die liebevoll gestaltete und  handgeschriebene Speisekarte zu entziffern.

Salat und ich

Quasi nahtlos setzt sich der nostalgische Stil in der Speisekarte fort. Hier findet man hauptsächlich altbekannte klassische Gerichte, selbst Wiener Schnitzel findet man auf der Speisekarte. Pflicht bei Urs Wilhelm ist der Salat mit vielen Kräutern und süchtig machender Soße, den ich mit frischen Pfifferlingen wählte. Neben einem Teller mit Salat wird die Soße extra in einer Sauciere serviert, dazu noch eine große Schüssel Salat, so wie man es halt bei Oma gewöhnt ist ;-)   Corinna entschied sich auch für den Salat, aber mit Kalbsmilkenröschen. Die Pfifferlinge waren ausgezeichnet, aber die Kalbsmilkenröschen haben diese übertroffen, einfach perfekt. Dazu werden verschiedene kleine Brötchen gereicht, natürlich  ganz frisch aus dem Ofen.

Eine Weinkarte bekommt man nicht. Zur Auswahl geht es ins Nebenzimmer in dem man eine kleine Anzahl von Rot- und Weißweinen findet. Ich entschied mich für einen Pinot Noir vom Weingut Horber, Thurgau, den es in einer 0,5 Liter Flasche gibt.

Als Hauptspeise entschied ich mich für die in Butter gebratenen Eglifilets mit Kartöffeli. Die frisch gefangenen Fische aus dem Bodensee waren butterzart und ein wahrer Genuss. Ich war ein wenig von der großzügigen Anzahl der Filets überrascht, solche Mengen ist man nicht von Gourmetrestaurants gewohnt. Eine kleine Portion, die auch angeboten wird, hätte es für mich getan.

zart gebratene Eglifilets

Obwohl wir schon satt waren, wollten wir den Abend mit einem guten Nachtisch ausklingen lassen. Die Auswahl des Desserts viel nicht schwer, da es nur noch Sauerrahmglace gab. Was ein Glück! Bei mehr Auswahl hätten wir uns wahrscheinlich für ein anderes Dessert entschieden, und wir hätten diesen Hochgenuss verpasst. Das Eis wird erst kurz vor dem Servieren frisch gefroren und ist sehr locker, zart schmelzend und besitzt eine leichte Säure, einfach wunderbar.
Sauerrahmglace
Urs Wilhelm legt bei seinen Gerichten Wert auf frische Zubereitung und verwendet erstklassige Zutaten, man findet kein Schnickschnack und keine Versuche aus den Laborküchen. Danke an Urs Wilhelm der diese "alte" Art des Kochens auch in seinem Rentenalter zelebriert und nicht ans Aufhören denkt, sondern weiter freudvoll mit vollem Einsatz alles gibt um noch besser zu werden. Dank auch an den Michelin, der diese Art des Kochens seit über 15 Jahren mit einem Michelin Stern auszeichnet. Danke für diesen wunderschönen Abend, ich werde wiederkommen .....

Donnerstag, 5. Juli 2012

Zu Gast bei Sternekoch Florian Hartmann im Philipp Soldan / Hotel Sonne, Frankenberg

Hotel Sonne in Frankenberg (Eder)
Zur Feier des Tages (Hochzeitstag), und da wir noch 2 Thonet Stühle abholen wollen, gönnen wir uns eine Übernachtung im Hotel Sonne in Frankenberg /Eder mit einem 6-Gänge-"Carte Blanche"-Menü im Gourmetrestaurant Philipp Soldan.


Das Hotel


Nach dem Einchecken ins Hotel werden wir zu unserem großzügig geschnittenen Zimmer mit Blick auf das alte Rathaus geleitet.
Unser Noblesse-Zimmer (218)
Dort erwartet uns ein Gläschen Prosecco sowie ein paar Pralinen aus der hauseigenen Patisserie.

Nachdem wir uns im Zimmer ausgebreitet haben, suchen wir die Wellness-Oase des Hotels auf, die sich auf der anderen Straßenseite befindet. Durch einen Tunnel, der die beiden Häuser verbindet,  kommen wir bequem in den SPA-Bereich.

Die Entschleunigung klappt prima im wunderschön gestalteten Solebad und beim Relaxen auf der SPA-Terrasse bei einem vitalisierendem Cocktail.

Philipp Soldan

Danach machen wir uns auf ins Philipp Soldan, das sich im Keller des Hotels Sonne befindet. Wir werden dort freundlich begrüßt und uns wird ein großer runder Tisch im ein wenig schummrigen Restaurant zugewiesen. Als Aperitif genießen wir ein Glas Winzersekt. Da ich ein wenig mit der Weinkarte ( über 1000 Weine) überfordert bin, entscheiden wir uns die passende Weinbegleitung durch den Sommelier vornehmen zu lassen.  Kurz Zeit später beginnt unser Menü mit den Amuse Bouches, die aus gesalzenen Sardinen auf einem Tomatenbeet (links), einer Pfifferlingssuppe (mitte) und einem  Bäckchen vom Iberico-Schwein auf warmen Kartoffel-Speck-Salat besteht (rechts). 

Amuse Bouches

1. GangDie Weinreise beginnt mit einem leichten und frischen Sauvignon Blanc Fosilini Breg 2010, Domaine Ciringa aus Slowenien. Der erste Gang des Überraschungsmenüs kommt kurze Zeit später: 


1. Gang

Sous vide Sockeye Wildlachs, kandierte Zitrone, Austerncreme, Eisenkraut und Schneckenkaviar, Radieschenblätter. Sehr schöne Aromenvariation, die aber leider nach dem recht kräftigen Amuse Bouches abfällt. Der leichte "Slowener" fügt sich aber sehr gut dem Gang an und wir hätten gerne noch ein Gläschen mehr dazu getrunken.  2. GangDie Weinsreise geht anschließend in heimatliche Gefilde. Zum 2ten Gang wird uns ein Weißburgunder S.L. Spätlese trocken 2008 von Richard Östreicher aus Franken kredenzt.Einem Burgunder, der lange auf der Hefe reift (Methode sur lie) und den letzten Schliff in einem kleinen französischen Eichenfass erhält.
  Passend dazu wird uns der 2. Gang serviert. Wilder Steinbutt, Sepiaspaghettini und Thunfischbauch, Eigelb, Speck, Parmesan und australischer Wintertrüffel. Wieder werden wir mit vielen gut abgestimmten Aromen überrascht und wir sind neugierig auf die weiteren Gänge.  3. GangZum 3ten Gang macht der Sommelier einen Abstecher nach Portugal und vor uns steht ein Sherry Oloroso von Emilio Lustau, eine kleinen Familienbetrieb aus Spanien.Dazu gibt es eine wunderbare Consomme vom Rehbock, einer schwarzen und intensiven Champignoncreme, Sommersteinpilz und Walnuss. 
3. Gang - schon halb gegessen ;-)
4. GangAls Zwischengang lassen wir uns ein sehr leckeres und erfrischendes Sorbet von der Passionsfrucht schmecken. Einfach gut !   5. GangZum Hauptgang geht die Weinreise  wieder nach Deutschland und wir bekommen die größten Gläser zu Gesicht, in dem ein Merlot S.E. 2005 aus der Magnum Graf von Neippberg, Württemberg auf uns  wartet. (S.E. steht für Saint Emilion, von dort kommen die Merlot-Rebstöcke).  Der Hauptgang wird vom Chef de Cuisine persönlich serviert und wir erfahren, dass wir die Ehre haben, die Ersten zu sein, die diese Komposition genießen dürfen. Dieser Gang besticht durch seine fein abgestimmten Aromen, die mit einer leichten Schärfe kombiniert werden.
Rinderfilet, Gänseleber, Weizengrassaft, Weizensprösslinge, Aubergine, Castel Franco
6. Gang(Almost) last, but not least, kommen wir zum Dessertgang. Hierzu wird uns im zweit kleinsten Glas die Bacchus Auslese 2008 von Richard Östreicher, Franken gereicht. Sehr erfreut sind wir über die Ausgewogenheit zwischen Süße und Säure und wir sind einer Meinung, das dies unser Dessert-Hauswein wird.Für das Dessert wird der rote Teppich ausgelegt, auf diesem befindet sich Walderdbeersahnetorte, Rosmarinbutterstreusel, marinierte Erdbeeren und Rosmarineis.



Petit Foursund hier der Abschluß, den wir mit einem Espresso genießen ....


Petit Fours

Vanilletrüffel, Lolly aus Knusperschokolade(knuspert wirklich im Mund), Orangen-Zuckerwatte, Erdbeer-Marshmallow, Geleebirne, Madeleine.
Als Digestiv nehme ich diesmal keinen Ziegler, sondern einen Haselnussgeist von der Edelbrennerei Dirker aus Mömbris, der mir empfohlen wird. Was für ein wuchtig nach Nuss und Nougat duftender schmeckender Geist. (eine Auswahl von Dirkers Brennereikunst ist schon bestellt und kann demnächst bei mir genossen werden).  Fazit: Wir durften ein sehr schönes Menü mit fein abgestimmten Aromen genießen, auch wenn wir des öfteren von den Zutaten und deren Kombination überrascht bzw. gefordert wurden. Hervorragend war auch die Weinbegleitung, die voll und ganz unserem Geschmack entsprach; und das alles zu einem recht günstigen Preis. Ein kleiner Kritikpunkt ist die Beleuchtung im Restaurant, die ein paar Watt mehr vertragen könnte, sodass die Meisterwerke auch noch visuell besser zur Geltung kommen.


Donnerstag, 26. April 2012

Domherrenhof - Lebenslust am Mittwoch

Mein  Schwipp-Schwager, angehender Koch, und ich besuchen den Domherrenhof von Dirk Maus in Essenheim. Unter dem Motto "Lebenslust am Mittwoch" werden dort jeden Mittwoch wechselnde 3-Gänge Menüs zum Preis von 25 Euro angeboten.

Die Nachfrage ist groß, und da ich spät reservierte, dürfen wir im Ballsaal Platz nehmen.
Ballsaal - Domherrenhof
Ich bestelle einen rheinhessischen Rotwein-Cuvee namens Quadratur.
Dieser erinnert mich an den Cuvee "Urschrei" unseres Hauswinzers Lorenz aus Friesenheim, sehr ausgewogen, nicht zu trocken und mit angenehmer Säure.

Als Gruß aus der Küche wird uns ein kaltes Gurkenschaumsüppchen gereicht.
Als Vorspeise gibt's Vitello Tonnato. Klassisch und einfach lecker.


Als Hauptgericht werden 2 Meeresfische auf Bärlauchrissotto serviert.  Die Fische wurden sehr schön cross auf der Haut gebraten, das Risotto nicht zu aufdringlich mit dem Bärlauch aromatisiert. Sehr passend (nicht nur optisch) sind die 2 verschiedenen schaumigen Fischsoßen.


Last but not least: Dreierlei von Schockolade.
Mousse au chocolat, Espuma von weißer Schokolade, Schokoladeneis.


Alles in Allem ein sehr gutes Menü zum kleinen Preis in schöner Atmosphäre.
Was will man mehr ;-)


Samstag, 3. März 2012

Kochkurs mit Sternekoch Thomas Macyszyn

Samstag, 12:25 Uhr - ich fahre auf den Parkplatz des Columbia Hotels in Rüsselheim. Hier befindet sich auch das Gourmetrestaurant Navette von Thomas Macyszyn. Bis auf ein kleines Schild deutet nichts auf ein Gourmetrestaurant. In der Lobby werde ich freundlich empfangen und zur Einstimmung und Kennenlernen gibt es ein Glas Champagner. Jetzt erfahren wir (7 weitere Hobbyköche und ich) auch was wir kochen werden und auf geht's in die Küche. Ausgestattet mit Kochschürze geht es auch gleich los. Gekocht wird

Hummer
Avocado - Rote Beete - Orange

Müritzer Lamm "orientalisch"
Dattelcreme - CousCous -Youghurtcreme

Tiramisu mal anders 
Mascarponeschaum - Sauerkirschsorbet - Muscovado-Savarin


Thomas Macyszyn erklärt wie und was wir machen dürfen, gibt viele Tipps und beantwortet gerne unsere Fragen. Mein erster Hummer darf ich zubereiten, die Zeit vergeht wie im Fluge und um ca. 15:00 machen wir eine Pause. 15:30 kommen die ersten Gäste - bei diesem Kochkurs darf man gegen eine Gebühr weitere Gäste einladen, die dann uns über die Schulter schauen dürfen. Die Vorspeise wird angerichtet und im Gastraum des Navettes gemeinsam mit den Gästen und dem Chef de Cuisine und verspeist. Dazu gibt es 2009er Riesling Schieferterassem vom Weingut Heymann-Löwenstein, Mosel.

Vorspeise



Danach geht's wieder in die Küche, die restlichen Arbeitsschritte für den Hauptgang werden durchgeführt und mit einem 2008er Cabernet Sauvignon, De Trafford, Südafrika genossen.


Anrichten der Hauptspeise




Last but not least wird die Nachspeise angerichtet und genüsslich verspeist, dazu gibt es einen 2007er Banyuls Cuvee Parce Freres, Rectoire, Südfrankreich.


Nachtisch


19:30 Ein super Kochkurs geht zu Ende, Thomas Macyszyn legt dabei Wert auf das Erklären und Erlernen von kleinen Kochtricks und das Erlebnis des Geschmacks. Das Menü ist so gestaltet, das man es jederzeit zuhause für sich und seine Gäste selbst zubereiten kann. Es wird nicht mein letzter Kochkurs im Navette sein ... Stay tuned !