Nun endlich habe ich die Zeit gefunden die andere Seite der Küche von Urs Wilhelm richtig kennen zu lernen. Angekommen in der über 100 Jahre alten Jugendstilvilla wurden wir von Rita Wilhelm sehr herzlich begrüßt. Innen findet man kein durchdesigntes Restaurant, sondern viel mehr "Omas Wohnzimmer" mit einem herrlich nostalgischen Charme. So nahm ich auch auf einer kleinen Couch platz und versuchte die liebevoll gestaltete und handgeschriebene Speisekarte zu entziffern.
Salat und ich |
Quasi nahtlos setzt sich der nostalgische Stil in der Speisekarte fort. Hier findet man hauptsächlich altbekannte klassische Gerichte, selbst Wiener Schnitzel findet man auf der Speisekarte. Pflicht bei Urs Wilhelm ist der Salat mit vielen Kräutern und süchtig machender Soße, den ich mit frischen Pfifferlingen wählte. Neben einem Teller mit Salat wird die Soße extra in einer Sauciere serviert, dazu noch eine große Schüssel Salat, so wie man es halt bei Oma gewöhnt ist ;-) Corinna entschied sich auch für den Salat, aber mit Kalbsmilkenröschen. Die Pfifferlinge waren ausgezeichnet, aber die Kalbsmilkenröschen haben diese übertroffen, einfach perfekt. Dazu werden verschiedene kleine Brötchen gereicht, natürlich ganz frisch aus dem Ofen.
Eine Weinkarte bekommt man nicht. Zur Auswahl geht es ins Nebenzimmer in dem man eine kleine Anzahl von Rot- und Weißweinen findet. Ich entschied mich für einen Pinot Noir vom Weingut Horber, Thurgau, den es in einer 0,5 Liter Flasche gibt.
Als Hauptspeise entschied ich mich für die in Butter gebratenen Eglifilets mit Kartöffeli. Die frisch gefangenen Fische aus dem Bodensee waren butterzart und ein wahrer Genuss. Ich war ein wenig von der großzügigen Anzahl der Filets überrascht, solche Mengen ist man nicht von Gourmetrestaurants gewohnt. Eine kleine Portion, die auch angeboten wird, hätte es für mich getan.
zart gebratene Eglifilets |
Obwohl wir schon satt waren, wollten wir den Abend mit einem guten Nachtisch ausklingen lassen. Die Auswahl des Desserts viel nicht schwer, da es nur noch Sauerrahmglace gab. Was ein Glück! Bei mehr Auswahl hätten wir uns wahrscheinlich für ein anderes Dessert entschieden, und wir hätten diesen Hochgenuss verpasst. Das Eis wird erst kurz vor dem Servieren frisch gefroren und ist sehr locker, zart schmelzend und besitzt eine leichte Säure, einfach wunderbar.
Sauerrahmglace |